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Ratgeber Magengeschwür

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Magengeschwür
Was ist ein Magengeschwür?

Bei einem Magengeschwür liegt eine Schädigung der Magenschleimhaut vor. Das Magengeschwür entsteht meist an der Innenkrümmung des Magens oder im Magenkörper. Auslöser für ein Magengeschwür können z. B. Stress oder bestimmte Bakterien sein. Auch die Einnahme von Medikamente kann zur Entstehung eines Magengeschwürs führen. Ein Magengeschwür geht in der Regel mit Bauchschmerzen, vor allem im oberen Bereich des Bauches, einher. Darüber hinaus kann es zu Übelkeit oder Appetitlosigkeit kommen. Die Symptome eines Magengeschwürs treten meist kurz nach der Nahrungsaufnahme auf. Neben dem Magengeschwür gibt es auch das Zwölffingerdarmgeschwür, das häufig dann entsteht, wenn im Magen eine Säureüberproduktion stattfindet.

Diagnose Magengeschwür

Oft helfen bereits die vom Patienten beschriebenen Symptome dem Arzt bei der Diagnose eines Magengeschwürs. Der Arzt erhält Informationen über die Symptome, den Zeitpunkt und die Dauer ihres Auftretens in einem ausführlichen Arzt-Patienten-Gespräch, der sog. Anamnese. Zur Sicherung der Diagnose können weitere Untersuchungen anfallen. Dazu gehören z. B. eine Tastuntersuchung des Bauchraumes, Blutabnahme, Ultraschall- oder Röntgenuntersuchung. Um ein Magengeschwür von anderen Erkrankungen abzugrenzen, kann eine Magenspiegelung hilfreich sein. Dabei wird ein Endoskop, in dem eine Kamera integriert ist, durch den Rachen eingeführt. Der Arzt kann auf diese Weise den Magen von innen begutachten und bei eventuellen Auffälligkeiten eine Gewebeprobe entnehmen.

Therapie Magengeschwür

Zur Therapie eines Magengeschwürs werden in der Regel Medikamente eingesetzt. Eine Operation wird meist nur bei Komplikationen wie z. B. Blutungen durchgeführt. Ist die Ursache für das Magengeschwür eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori kommt es in der Regel zum Einsatz der Eradikationstherapie. Dabei wird dem Betroffenen eine Kombination aus Antibiotika und säurereduzierenden Medikamenten wie z. B. Protonenhemmer, Histamin-Rezeptorenblocker oder Antazida verabreicht. Liegt der Grund für das Magengeschwür nicht an dem Bakterium, beschränkt sich die medikamentöse Therapie meist auf die säurereduzierenden Medikamente. Nur in seltenen Fällen kommt es zu einem Wiederauftreten eines Magengeschwürs.

Es gibt körpereigene und äußerlich einwirkende Faktoren die zur Entstehung eines Magengeschwürs führen können. Zu den äußeren Faktoren gehören z. B. der Genuss von Alkohol und Nikotin. Auch die Einnahme von Kortisonpräparaten sowie entzündungshemmenden Medikamenten können die Entstehung eines Magengeschwürs begünstigen. Das Bakterium Helicobacter pylori kann dafür sorgen, dass der Magen zu viel Säure produziert und infolge dessen ein Magengeschwür entsteht. Stress und Depressionen können weitere Auslöser sein. Körpereigene Faktoren sind unter anderem eine Überfunktion der Schilddrüse, ein Rückfluss von Gallensäure in den Magen, der durch gestörte Magenbewegungen hervorgerufen wird sowie genetisch bedingte Umstände.

Was ist ein Magengeschwür?

Von einem Magengeschwür (Ulcus ventriculi) spricht man, wenn die Magenschleimhaut an einer bestimmten Stelle geschädigt ist. Diese Schädigung kann bis in die tiefen Muskelschichten des Magens reichen. Man bezeichnet sie in der medizinischen Fachsprache als Läsion. Stress, bestimmte magenschädigende Medikamente (z. B. Schmerzmittel, Antirheumatika) sowie gewisse Bakterien – wie Helicobacter pylori – können unter anderem zu einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) und in der Folge zu einem Magengeschwür führen (Ulcus ventriculi). Es besteht ein Missverhältnis zwischen den schützenden Faktoren der Magenschleimhaut und aggressiven Faktoren (Magensäure). Sind zuviel Säure oder zu wenig schützende Faktoren vorhanden, wird die Schleimhaut geschädigt – ein Magengeschwür entsteht.

Wenn lediglich die oberste Schicht der Magenschleimhaut von dem Geschwür betroffen ist, bezeichnen Mediziner dieses Geschwür als Erosion. Dringt das Geschwür auch in tiefere Schleimhautschichten des Magens ein und beschädigt dabei Blutgefäße, kommt es zu einer Blutung. Der Magenulkus, wie das Magengeschwür auch bezeichnet wird, ist ein gutartiges Geschwür, das mit säurehemmenden Medikamenten behandelbar ist.

Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni)

Auch im benachbarten Zwölffingerdarm können Geschwüre entstehen. Dort, genauer gesagt am Beginn des Zwölffingerdarms, sind Geschwüre sogar häufiger zu finden als im Magen. Typisch für das Zwölffingerdarmgeschwür ist der Nüchternschmerz, der sich ca. zwei Stunden nach einer Mahlzeit bemerkbar macht. Die Schmerzen treten vorwiegend in der Mitte des Oberbauchs, nach rechts ausstrahlend auf.

Ursache ist ein Ungleichgewicht zwischen der Säureproduktion im Magen und dem alkalischen Verdauungssaft des Duodenums (Zwölffingerdarm). Nachdem im Magen zu viel Säure produziert wird, im Zwölffingerdarm dagegen zu wenig basische Bicarbonate, kann die Säure im Zwölffingerdarm nur ungenügend neutralisiert werden. Dort kann sie an der defekten Schleimhaut einen lokalisierten Schaden anrichten.

Symptome eines Magengeschwürs

Zu den Leitbeschwerden eines Magengeschwürs (Ulcus ventriculi) und des Zwölffingerdarmgeschwürs (Ulcus duodeni) gehören primär Schmerzen im Oberbauch. Beim Magengeschwür treten die Schmerzen vorwiegend unmittelbar nach der Nahrungszufuhr auf. Die Magenschmerzen sind in der Mitte des Oberbauchs, bzw. gelegentlich auf der linken Seite gelegen. Übelkeit und Appetitlosigkeit sowie eine Abneigung gegenüber Kaffee und fettreicher Nahrung, kohlensäurehaltigen Getränken und Zitrusfrüchten können ebenfalls Symptome eines Magengeschwürs sein.

Lokalisation eines Magengeschwürs

Magengeschwüre entstehen vor allem in bestimmten Bereichen des Magens – an der Innenkrümmung und im Magenkörper. Die Innenkrümmung des Magens bezeichnet man als kleine Kurvatur.

Häufigkeit des Magengeschwürs

Das Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni) tritt häufiger auf als der Magenulkus (Magengeschwür oder Ulcus ventriculi): Die Häufigkeit für den Ulcus duodeni (Zwölffingerdarmgeschwür) beträgt 150 pro 100.000 Menschen jährlich. Das Magengeschwür tritt mit 50 Erkrankungen pro 100.000 Menschen jährlich auf. Männer sind im Verhältnis 3:1 häufiger als Frauen betroffen. Von einem Magengeschwür sind meist Menschen zwischen 50 und 70 Jahren betroffen.

Mögliche Auslöser eines Magengeschwürs

  • Bestimmte Medikamente (z. B. Schmerzmittel, vor allem mit Azetylsalizylsäure oder Antirheumatika)
  • Helicobacter pylori (Magenbakterium,)
  • Gestörte Magenbewegungen (in der ärztlichen Fachsprache: Peristaltik-Störung)
  • Krankhaft gestörte Magensäureproduktion
  • Stress in jeglicher Form – privater oder beruflicher Art
  • Emotionale Aufregung
  • Nikotin/Rauchen
  • Alkohol (vor allem hochprozentig)
  • Bestrahlungen
  • Depressionen

Birgit Lindner

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